Wie ihr sicher bemerkt habt, lieben wir Brettspiele. Egal ob mit unseren Freund:innen oder nur zu zweit. Unsere Favoriten sind vor allem Spiele, die wir gemeinsam gegen das Spiel selbst spielen können. Das sorgt für gute Laune und wenn das Spiel mal nicht gut ausgeht, ärgert man sich eben gemeinsam darüber.
Robin Hood ist ein Gemeinschaftsspiel, die die oben genannten Punkte voll erfüllt. Daher waren wir schon sehr gespannt auf das neue Spiel von Kosmos.
Im Gegensatz zu anderen Kosmos spielen, die dank Appanleitung schnell spielbar gemacht werden, benötigt Robin Hood diese gar nicht erst.
Denn kurz nachdem das Spiel aufgebaut wurde, liest man lediglich ein 1-Seitenlanges Beispiel, wie die Spielsystematik funktioniert und fängt dann auch sofort das Spiel an zu spielen.

Die Anleitung und Gleichzeitig auch das Herz des Spiels, ist neben dem Spielfeld auch das schön gebundene Robin Hood-Buch.
Das Buch ist auch der sofortige Einstieg ins Spiel. Kein langes Vorbereiten oder sich einlesen. Neben der Geschichte die uns das Spiel hindurch begleitet, bekommt man hier Anweisungen wie das Spiel aufgebaut werden soll.
Vorab sollte angemerkt werden, dass man hier keine Scheu davor haben darf viel zu lesen, bzw vorzulesen. Denn das gehört zum Spiel dazu.
Ohne viel vorab zu verraten, müsst ihr in der ersten Runde Little John aus der Burg retten. Diesem droht momentan der Galgen.
Je nachdem, mit wie vielen Mitspieler:innen man die Runde bestreitet, kommen zusätzliche Nebenaufgaben auf einen zu. Ziel ist es, dass am Ende des Spiels und vor Ablauf der „Zeit“, alle Figuren außerhalb der Burg zusammen im Schatten stehen.

Wenn man alles richtig aufgebaut hat und offensichtliche „?-Felder“ nicht übersieht (wie wir das erste Mal). Ist das erste Spiel sehr schnell und einfach zu beenden. Zudem wird einem der Einstieg ins Spiel sehr leicht gemacht.
Die Komplexität kommt dann nach und nach. Falls man mal eine Runde nicht geschafft hat, gibt es hierbei nochmal eine Abwechslung. Denn dann wird an der rechten Seite des Spielfeldes ein Schild von I auf II umgedreht. Somit werden andere Texte in der nächsten Runde vorgelesen.
Dadurch kommt keine Langeweile auf und gibt dem Spiel einen zusätzlichen Anreiz, weiter gespielt und erkundet zu werden.
Aber wie spielt man eigentlich?
Das Spiel ist Runden basiert, man liest die Einleitung des jeweiligen Kapitels, welches man gerade spielt laut vor. In dem wird verraten, wie viele Scheiben und in welcher Farbe in das Stoffsäckchen gelegt werden müssen. Dann zieht abwechselnd jede:r Spielende nacheinander eine Scheibe aus dem Sack heraus und liest (oder lässt sich vorlesen) das Ereignis passend zur Farbe, welches damit ausgelöst wird.
Das passiert so lange, bis keine Scheibchen mehr im Beutel sind. Wenn dann keine weitere Anweisung auf der Seite steht, wiederholt sich das Verfahren, bis man entweder gewonnen oder verloren hat. Dann beginnt das nächste Kapitel.

Wenn die Scheibe mit deiner Farbe gezogen wird und man eine Aufgabe zugeordnet bekommen hat, kann man sich durch das Spielfeld bewegen. Hierfür nutzt man die so genanten Bewegungsfiguren. Zwei kurze, ein langes und eine zusätzliche Figur zum Abschluss der Bewegung. Diese kann man an die bestehende Figur anlegen. Entscheidet man sich dafür, nicht die lange Bewegungsfigur zu benutzen im aktuellen zug, spart man damit Kraft und darf einen weißen Würfel in den Sack zusätzlich dazu geben.
Diesen brauchen wir, wenn wir von Wachen gefangen gehalten werden, oder wir jemanden überfallen wollen.
Im Laufe des Spiels kommen zusätzlich nach und nach lila würfelnden in den Sack dazu.

Wird man gefangen genommen, zieht man nacheinander maximal drei Würfel aus dem Stoffsack. Wenn ein weißer Würfel gezogen wird, hat man sich aus der Gefangenschaft gelöst und ist somit frei. Die Wache wird umgedreht und mit einer Sanduhr still gelegt. Das Gleiche gilt auch, wenn man aktiv jemanden überfallen will. Hierbei erhält man zusätzlich noch eine Beute.

Auf dem Spielfeld selbst gibt es kleine Kärtchen, die man umdrehen kann. Aufgrund dessen wird das Spielfeld lebendig und von Kapitel zu Kapitel spannender.
Es überraschte uns, wie sehr sich das Spielfeld von runde zu runde wandelte. Ohne jetzt zu viel vorweg zu nehmen und die Überraschung zu verderben. Alle Elemente auf dem Spielfeld werden früher oder später angefasst und bringen ein wenig mehr Komplexität hinzu. So wird das Spiel nicht langweilig und man wird langsam an immer aufwendigere Spielregel heranführt, ohne dass es langatmig wird.
Unser Fazit:
Kurzum, wir sind begeistert. Eine Runde dauert ca. 60 Min und der Fakt, dass man sehr viel liest, ist wenig störend, zumal es kurze Texte sind. Da man sofort anfängt zu spielen, ohne lange Anleitungen lesen zu müssen, macht es einfach Spaß.
Die Frage, wie oft man am Ende das Spiel spielen kann, wenn man einmal komplett durchgespielt hat, ohne das es zu eintönig wird, bleibt für uns noch offen. Aber auch dies ist nichts, was man nicht mit einer Erweiterung aufgepeppen könnte.
Dadurch, dass die Kärtchen auf dem Spielfeld, sehr häufig umgedreht werden, leiden diese schon nach kurzer zeit sehr darunter. Statt pappe, wäre da echtes holz schön gewesen. Würde dann aber wohl preislich den Rahmen um einiges sprengen.
Empfehlung?
Ganz eindeutig, ja! Wir würden das Spiel definitiv weiterempfehlen. Es beinhaltet alle Spielelemente, die wir an Gemeinschaftsspielen lieben. Kurze Einlernphase, schnelle Spielerfolge und vor allem ein gemeinschaftliches Erlebnis ohne Frust gegen einzelne Spielende. Dennoch sollte man gerne lesen. Alternativ kann natürlich eine Person sich bereit erklären, alle Texte vorzulesen, wenn man selbst ungern laut vorliest. Wir sind das laute vorlesen mit unserem Sohn schon gewöhnt und haben daher kein Problem mehr damit.
Verlag: https://www.kosmos.de/spielware/spiele/
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